Heimat, was ist das eigentlich?

Heimat, jeder kennt sie, aber was bedeutet sie für jeden Einzelnen?

Vor einiger Zeit saß ich mit einem sehr guten Freund zusammen und er erzählte mir seine ganz persönliche Geschichte was Heimat für ihn bedeutet.

Story

"Heimat ist kein Ort,
sie ist für mich ein Gefühl"

„Geboren und aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf der Eifel. Das Leben war sehr beschaulich und ich fühlte mich dort sehr wohl. Dann wurde ich älter, reifer und zog mit Mitte 30 fort, in eine kleine Stadt. Schließlich heiratete ich meine große Liebe und wir bekamen unser erstes Kind.

Nun war die  Wohnung für eine kleine Familie nicht mehr groß genug und wir zogen aufs Land um uns dort ein Eigenheim zu bauen. In diesem Idyll verbrachte ich während meiner „Sturm- und Drangperiode“ viel Zeit mit meinen damaligen Freunden und schloss viele Freundschaften die bis heute noch anhalten.

Nach einer kräftezehrenden, aber wunderschönen Phase, wir waren ja im Begriff unseren Traum zu verwirklichen, stellten wir irgendwann mit viel Eigenleistung unser Haus fertig und bekamen ein weiteres Kind.

Unsere Kinder fühlten sich in der Familienbande sehr gut aufgehoben, genossen die freundlichen Menschen, bauten starke soziale Bindungen auf und lebten das sportliche Vereinsleben. Wir gehörten alle dazu. Es herrschte eine sehr harmonische Dorfgemeinschaft.

In diesem Ort, wo unsere Kinder aufwuchsen, wo unser Eigenheim steht und unsere Bedürfnisse nach einer „heilen Welt“ befriedigt wurden, fühlte ich mich zu Hause. Dort verspürte ich die intensivsten Heimatgefühle. Ich hatte also meine Heimat gefunden.

Und, wie es viele Lebensgeschichten widerspiegeln, lebten sich die Eltern auseinander und die einst so glückliche Ehe zerbrach. Warum es dazu kam, lässt sich bis heute nicht ganz ergründen.

Schlussendlich zog ich aus und mietete eine kleine Wohnung an.

Des öfteren fahre ich abends immer noch durch diesen Ort. Auch zum Haus unserer ehemals glücklichen Familie, schaue in das warme Licht der Fenster und stelle mir vor was meine Kinder gerade machen.

Ich kehre immer wieder zurück und versuche zu verstehen was geschehen ist und welche Auswirkungen das Geschehene auf das gegenwärtige Leben meiner Kinder und meines haben mochte. Ich fahre immer wieder, als könnte ich den Schaden beheben der angerichtet wurde.

Mittlerweile bin ich gefühlte 20 mal umgezogen. Überall wo ich wohnte fand ich bis heute nie mehr ein richtiges zu Hause. Man kann sagen: Ich bin Heimatlos.

Für mich bedeutet Heimat, da wo meine Kinder sind und wo ich immer wieder gerne bin!

Denn, Heimat ist kein Ort, Heimat ist ein Gefühl“